Klang der Veränderung
Protestsongs aus der Sicht von Schüler:innen der HBLW Wels
Mit einem rebellischen Klang haben 46 Jugendliche der 5. Klassen die Bühne der Musikgeschichte betreten und in einem dreitätigen Workshop ihre eigenen Podcasts zum Thema „Politische Lieder und Protestsongs“ erstellt.
Lieder für Veränderung
„Ein Protestsong ist ein Lied, das sich gegen eine Autorität richtet und meist soziale oder politische Missstände thematisiert“, erklärt Lisa, eine der Teilnehmer:innen, gleich zu Beginn ihrer Podcastfolge. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Adzilia hat sie Michael Jacksons Hit „They Don’t Care About Us“ analysiert. Ein Song mit dem Jackson auf Rassismus, Diskriminierung und Machtmissbrauch aufmerksam machen wollte. „Musik hat die einzigartige Kraft, Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen und sie dazu bewegen, sich für Veränderungen einzusetzen“, ist sich auch Saskia sicher. Deshalb wird Musik häufig genutzt, um auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam zu machen. Politische Lieder und Protestsongs sollen mobilisieren, solidarisieren und sich mit Konflikten auseinandersetzen.
Von der Idee ins Studio
Bevor im MKH-Tonstudio locker über Protestsongs in die Mikros geplaudert werden konnte, gab es jedoch noch einige Dinge für die jungen Podcaster:innen zu tun. So lernten sie am ersten Tag des Workshops den Aufbau eines Podcasts kennen und wie das Interesse von Zuhörer:innen nicht nur geweckt, sondern erhalten werden kann. Praktische Fragen wurden auch geklärt: Wer spricht das Intro, an welcher Stelle werden die Musikbeispiele eingefügt und was ist eigentlich ein Jingle?
An den darauffolgenden zwei Tagen wurde dann aufgeteilt in Kleingruppen an den Podcasts gearbeitet. Die Teilnehmer:innen recherchierten intensiv zu ihren ausgewählten Songs, beschäftigten sich mit den Hintergründen und interpretierten sie aus ihrer Perspektive. Die Protestlieder, die in den fertigen Podcasts behandelt werden, sind sehr unterschiedlich, reichen von Deutschrap wie Alligatoah und SXTN hin zu Welthits von den Black Eyed Peas und Falco. Was sie dann alle wieder eint, sind ihre gesellschaftskritischen Texte, auch, wenn manche beim ersten (oder vielleicht wiederholten) Mal gar nicht wie Protest klingen. Sie würden es vom Fortgehen kennen, es mache halt gute Laune oder als Kinder hätten sie dazu getanzt sind nur einige der Beobachtungen, die die jungen Podcaster:innen gemacht haben. Deswegen geben etwa Marlene, Kathi und Emmi ihren Hörer:innen auch mit auf den Weg, sich kritisch mit Liedern auseinanderzusetzen und zu schauen, „was wirklich hinter den Texten steckt.“
Bei „Klang der Veränderung“ sind zwölf hervorragende Podcasts entstanden, die zum Nachdenken und Genauer-Hinhören anregen. Gesendet wurden die Podcasts auf Radio Fro.
Ein Projekt von Erwan Borek (HBLW Wels), Marina Wetzlmaier (Radio Fro) und Elisabeth Zach (MKH).
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
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